Wie die Wärmewende bis 2035 funktionieren kann

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„Bauingenieurin Lamia Messari-Becker, Ex-Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU), meint: „Impulse zur Wärmewende sind in diesen Zeiten wichtig.“ Der nächste Schritt müsse ein Dialog mit allen Beteiligten sein, um Machbarkeiten zu diskutieren.
Auch Messari-Becker, die in Siegen lehrt und sich für die Themen nachhaltiges Bauen und Klimaschutz im Gebäudesektor engagiert, hält es für das richtige Ziel, aus Öl und Erdgas langfristig auszusteigen. Die in der Studie vorgeschlagenen Instrumente hält sie indes für „einseitig und unrealistisch“, den starken Fokus auf Wärmepumpen für nicht zielgerichtet. Notwendig seien unterschiedliche Wege, um Klimaschutz im Gebäudesektor zu erreichen. Sowohl die Versorgungsinfrastruktur als auch die technischen Voraussetzungen in den Gebäuden selbst seien derart unterschiedlich, dass pauschale Lösungen schlicht unmöglich erschienen.
Messari-Becker pocht zudem darauf, nicht das Einzelgebäude, sondern Quartierslösungen in den Mittelpunkt zu rücken. Im Quartier ließen sich Maßnahmen ökologischer, sozialer und kostengünstiger realisieren, sagte sie dem Handelsblatt. Skeptisch ist sie auch bei einem möglichen Sanierungszwang. „Etwa 35 Prozent der Wohnungseigentümer sind bereits im Rentenalter, sodass Kredite keine Selbstverständlichkeit sind.“